Der Sommer ist da und mit ihm die Hitze. Das tolle Wetter freut viele. Aber hohe Temperaturen in den heimischen vier Wänden? Nein, danke. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Wohnung kühlen und entspannt durch die heißen Monate des Jahres kommen.
Kühle Luft im Zimmer trotz hoher Außentemperaturen
Mit dem Sommer schießen die Wärmegrade drinnen wie draußen nach oben. In den eigenen vier Wänden wird die Hitze schnell unerträglich. Abkühlung muss her. Dafür können Sie Ihr Haus umrüsten, beispielsweise mit bestimmten Geräten. Aber auch einfache Hausmittel helfen schon, das Zimmer zu kühlen.
Raum kühlen ohne Klimaanlage – vier schnelle Methoden
Sie kommen abends nach Hause und die Hitze staut sich in den Zimmern. Kurzfristig helfen diese Tipps, um schnell die Temperatur im Raum zu senken:
1. Schalten Sie elektronische Geräte im Stand-by-Modus aus. Diese produzieren sonst unnötige Wärme.
2. Nutzen Sie die kühlen Temperaturen des Treppenhauses. Halten Sie dazu immer wieder für kurze Intervalle die Wohnungstür offen.
3. Öffnen Sie bei großer Sommerhitze Schranktüren, wenn Sie lüften. Auch Schränke speichern heiße Raumluft.
4. Nutzen Sie den Handtuchtrick: Hängen Sie Tücher oder Laken in der Wohnung auf, idealerweise an Fenstern, Wäscheständern oder über die Türen. Die Textilien entziehen der Umgebung Wärme, während sie trocknen. So sorgen sie für die ersehnte Abkühlung. Achten Sie darauf, dass das Handtuch nicht zu nass ist und tropft – sonst könnten Wasserschäden auf dem Boden entstehen. Vorsicht: Dieser Trick erhöht allerdings auch die Luftfeuchtigkeit. Neigt Ihre Wohnung zu Schimmel, sollten Sie diesen nicht allzu oft anwenden.
Abkühlung durch Lüften? Besser: Den richtigen Sonnenschutz nutzen!
In der Sommerhitze reißen viele Menschen die Fenster auf, sobald sich die Zimmer aufheizen. Das hilft leider nicht, die Wohnung zu kühlen. Zwar weht immer wieder eine Brise hinein, sie sorgt aber nur für eine kurze Erfrischung.
Sperren Sie stattdessen die Hitze aus: Schließen Sie spätestens die Fenster, wenn die Sonne scheint. Öffnen Sie diese erst wieder, sobald es draußen spürbar kühler ist als drinnen. Dunkeln Sie die Fenster zusätzlich ab. So kann das Sonnenlicht die Zimmer nicht noch mehr aufheizen. Vermeiden Sie es vor allem, dass die Sonne direkt auf Ihre Holzmöbel scheint – besonders, wenn sie dunkel sind. Das schadet ihnen und heizt sie und damit Ihre Wohnung auf.
Gardinen und Vorhänge sind Alleskönner. Halten Sie Ausschau nach sogenannten Thermovorhängen, auch Wärmeschutzvorhänge genannt. Diese Verdunklungsvorhänge wirken Wunder. Hitzeschutzfolien und -rollos sind im Sommer ebenfalls sehr hilfreich, um die Wohnung zu kühlen. Idealerweise setzen Sie Jalousien und Rollläden in hellen Farben ein. Diese sind lichtundurchlässig, das Material wird nur geringfügig warm. Ebenfalls effektiv: Vorhang abnehmen und stattdessen nasse Handtücher über die Gardinenstange hängen. Wenn Sie weder Vorhänge noch Jalousien haben, können Sie provisorisch in den Rahmen des Fensters die Stange für den Duschvorhang klemmen. Anschließend Bettlaken oder Handtücher darüber hängen.
Schlafen bei Hitze
Sommerliche Außentemperaturen rauben vielen Menschen den Schlaf. Idealerweise liegt die Temperatur im Schlafzimmer bei 18 bis 21 °C. Das ist im Hochsommer oft utopisch. Mit ein paar Tricks nähern sie sich der Gradzahl dennoch an:
Sorgen Sie dafür, dass sich das Schlafzimmer gar nicht erst aufheizt. Lüften Sie morgens, bevor es heiß wird und halten Sie die Sonne mit Rollos oder Gardinen den Tag über draußen.
Lüften Sie noch mal kurz vor dem Schlafengehen. Schaffen Sie Durchzug, wenn es geht, indem Sie auch die Türen und die Fenster auf der gegenüberliegenden Seite der Wohnung öffnen.
Nutzen Sie eine Sommerbettdecke mit einem kühlenden, atmungsaktiven Bezug. Bewährt haben sich Seersucker, Leinen, Seide und Viskose. Baumwolle neigt hingegen dazu, sich mit Schweiß vollzusaugen. Es wird feucht und unangenehm.
Viele Menschen brauchen eine Decke zum Schlafen. Wer mit wenig auskommt, kann auch nur den Bezug verwenden.
Achten Sie auch bei Ihrer Schlafkleidung auf atmungsaktive Materialien.
Die Matratze spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Es gibt Modelle mit Klimaregulierung, viele haben sogar eine Sommer- und Winterseite.
Extra-Tipp, um das Bett zu kühlen: Eine Wärmflasche mit eiskaltem (nicht gefrorenem!) Wasser tut gut. Alternativ nehmen Sie ein kaltes Kühlpad mit ins Bett. Sie können auch ein Körnerkissen in die Gefriertruhe legen und damit einen Kühleffekt erzielen.
Vorsichtig sollten Sie mit dauerhaftem Durchzug und einer Klimaanlage sein. Wer stark schwitzt, verkühlt sich leicht – vor allem, wenn der Zug direkt auf den Körper gerichtet ist. Klimaanlagen können Keime verbreiten, wenn sie nicht oft genug gewartet werden. So schlafen Sie vielleicht kurzfristig besser, leiden dafür aber vielleicht bald unter einer fiesen Erkältung.
Geräte, die Ihre Wohnung im Sommer kühlen
Der Markt bietet einige Geräte, die Kälte in überhitzte Räume bringen sollen. Viele halten bis zu einem gewissen Punkt, was sie versprechen. Sie besitzen aber auch Nachteile.
Ventilatoren kühlen die Wohnung nicht, nützlich sind sie allemal. Durch den Wind verdunstet der feuchte Film auf unserer Haut und erzielt das gewünschte Kältegefühl. Schaffen Sie sich ein hochwertiges, strom- und energiesparendes Gerät an. Denn häufig ist es im Sommer im Dauereinsatz und damit ein nicht zu unterschätzender Stromfresser. Besonders effektiv ist der Ventilator in Kombination mit einem nassen Handtuch. Richten Sie ihn so, dass er nicht direkt auf das Textil bläst, jedoch in der Nähe steht und der Luftzug seitlich an das feuchte Textil strömt. So entsteht eine angenehme Verdunstungskälte.
Einen ähnlichen Effekt hat die Verdunstungskühlung. Hier saugen Ventilatoren Luft durch feuchte Matten und erhöhen so die Luftfeuchtigkeit im Raum. Das senkt die Temperatur. Der Nachteil: Wird der Raum zu nass, riskieren Sie Schimmel. Außerdem haben viele Geräte einen hohen Wasserverbrauch.
Monoblock-Klimageräte sind einfach zu installieren – allerdings oft nutzlos. Sie saugen die warme Luft auf und leiten sie über einen Schlauch nach draußen. Diesen Schlauch legen Sie aber meist durch das geöffnete Fenster. Das heißt, die heiße Außenluft strömt einfach wieder hinein. Sinnvoll ist ein solches Gerät also nur mit einer guten Abdichtung.
Besser ist ein Split-Klimagerät, das vom Fachmann installiert wird. Dieses besteht aus zwei Teilen: Eins verdampft innen die Luft und leitet sie zum zweiten Teil nach draußen. Dort wird die Wärme kondensiert und abgelassen. Das kühlt den Raum effektiv ab. Bedenken Sie jedoch: Solche Geräte sind teuer und verbrauchen viel Strom. Den Wassertank muss zudem regelmäßig ein Profi warten und reinigen, sonst sammeln sich Bakterien.
Besitzen Sie eine Wärmepumpenheizung, können Sie deren Kühlfunktion nutzen. Der Vorteil ist, dass sie kein neues Gerät einrichten müssen. Allerdings reduziert das Gerät die Raumtemperatur nur mäßig, da lediglich der Boden gekühlt wird. Wird die Anlage zu kalt, entsteht ein Tauwassereffekt und Ihr Zimmer wird nass.
Eine Renovierung hält die Wohnung jeden Sommer kühl
Hohe Temperaturen werden wohl in Zukunft ein regelmäßiges Problem. Daher lohnt es sich, Ihr Wohneigentum entsprechend anzupassen. Fangen Sie beim Innenraum an und entrümpeln Sie Ihre Zimmer. Möbel speichern viel Hitze. Deshalb macht es Sinn, im Sommer ein wenig umzuräumen und auszumisten. Rollläden lassen die Hitze, wo sie hingehört: vor Ihrem Fenster. Denken Sie doch mal darüber nach, hier gleich auf Smart-Modelle zu setzen. Diese reagieren automatisch auf die Außentemperatur und öffnen oder schließen sich entsprechend. Ebenfalls ein langfristiger Hitzeschutz: Pflanzen Sie einen Laubbaum vor Ihrem Fenster. Der spendet im Sommer Schatten, lässt im Winter aber trotzdem Licht durch. Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihr Haus umfassend zu renovieren, können diese Maßnahmen Ihre Wohnung kühl halten:
Bauen Sie eine hochwertige Wärmedämmung ein. Die schützt Ihr Haus nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer vor unangenehmen Temperaturen.
Besonders das Dach sollten Sie gut dämmen.
Große Fensterflächen nach Süden heizen schnell das Zimmer stark auf. Setzen Sie hier eine schützende Verglasung ein, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren.
Bestimmte Materialien helfen ebenfalls, den Raum angenehm zu temperieren: Machen Sie Ihre Böden neu, sind Sie mit Estrich oder Stein gut beraten.